Muss man bei der Reinigung von E-Bikes anders vorgehen als bei Velos oder Mountainbikes? Nein, aber trotzdem müssen bei E-Bikes ein paar Dinge beachtet werden. Wie Sie die Lebensdauer und die Sicherheit Ihres Zweirads verlängern respektive erhöhen können, erzählt uns Remo.
Remo, zu Beginn eine grundsätzliche Frage. Muss ich mein E-Bike anders pflegen als beispielsweise mein Stadtvelo oder mein Mountainbike?
Nein. Im Winter musst du aber die Temperatur beachten, die im Raum herrscht, wo du dein E-Bike abgestellt hast. Fällt die Temperatur unter 10 Grad, dann empfiehlt es sich den Akku an die Wärme zu nehmen. So wird die Lebensdauer des Akkus nicht beeinträchtigt. Steht das Bike permanent in einer kalten Garage oder sogar draussen, nimmt die Akkukapazität ab.
Okay. Und wie reinige ich mein Bike?
- Sprühe dein Bike mit dem Fahrradreiniger grosszügig ein. Lasse es einwirken und spritze es dann mit einem Gartenschlauch ab.
- Wenn dein Bike wieder trocken ist, kannst du für die Rahmenpflege Bike Protect verwenden. Das schützt den Rahmen zusätzlich.
Und was ist mit der Kette?
Wenn die Kette sehr dreckig ist, solltest du einen speziellen Kettenreiniger verwenden. Bei der Kettenpflege gibt es dann unterschiedliche Öle. Beispielsweise ist das Kettenöl für Mountainbikes dickflüssiger als bei Rennvelos. Das Öl kannst du je nach Gebrauch gut 1 x in der Woche verwenden.
Wie schaut es mit der Federgabel und dem Dämpfer aus?
Grundsätzlich empfehlen wir häufigen Fahrerinnen und Fahrern einmal im Jahr einen umfassenden Service zu machen. Einerseits weil es den Fahrspass deutlich erhöht, andererseits hat das Velo oder Bike bei Wiederverkauf dadurch auch einen höheren Wert. Dichtungen empfehlen sich alle zwei Jahre oder nach 125 Stunden auszuwechseln. Je nach Gebrauch kann dies aber auch früher sein.
Nochmals speziell zu E-Bikes. Die Reinigung ist nicht unterschiedlich, aber der Verschleiss anders?
Genau. Bremsbeläge, Bremsscheiben und Ketten haben einen grösseren Verschleiss als Velos und Bikes ohne Motor. Die Bremsbeläge von E-Bikes oder E-Mountainbikes sollten ausserdem alle 800 Kilometer kontrolliert werden. Da das Gewicht einiges höher ist, werden die Bremsbeläge deutlich stärker beansprucht. Übrigens: Wie vielfach vermutet, schaden die kalten Temperaturen den Akkus von E-Bikes nicht, wenn sie in Gebrauch sind. Durch das Fahren hat der Akku «warm». Allerdings wäre es ideal, wenn Fahrten im Winter langsam begonnen werden. Das heisst nicht aus der kalten Garage kommen und dann gleich mit der höchsten Unterstützung starten. Sondern wie beim Aufwärmen der Muskeln vor dem Sport, solltest du das E-Bike zuerst
«aufwärmen».
Wenn die Bremsscheiben so wichtig sind. Hast du einen Tipp, wie ich die selbst im Auge behalten kann?
Die Mindestdicken sind bei den meisten Scheiben notiert. Oft sind dies 1.5 mm. Mit einem Messlehrer kannst du die Dicke messen. Beläge sind auch gut zu beobachten. Knapp vor dem Trägermaterial sollten diese gewechselt werden. Mit einem Kettenprüfer kannst du die Abnutzung der Kettenglieder messen. Je öfter man fährt, desto grösser werden die Abstände. Wenn sie zu gross werden, besteht die Gefahr, dass die Schaltperformance nachlässt oder sogar die Kette reisst.
Wenn ich meine E-Bike im Winter nicht benötige.Was soll ich bei der Lagerung des Akkus beachten?
Vor der Abnahme den Akku auf 60 bis maximal 70 % laden. Trocknen und bei Raumtemperatur lagern. Wenn du ihn im Frühling wieder an das E-Bike montierst, kannst du ihn wieder voll aufladen. Dem erfolgreichen Start in die Bikesaison steht nun nichts mehr im Weg!

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