Er lebt heute seinen Kindheitstraum und hat es noch keine Sekunde bereut. René Sidler ist gelernter Goldschmied und übt seinen Beruf immer noch mit viel Engagement aus. Obwohl aufgrund der aktuellen Situation weniger Aufträge vorhanden sind, würde er nichts anderes machen wollen.
Selbstständige Unternehmer wie René sind in der aktuellen Situation doppelt gestraft. Einerseits war sein Geschäft für mehrere Wochen geschlossen und andererseits fielen die Messen und Veranstaltungen weg, an denen er gewöhnlich seine Produkte präsentiert. Hochzeiten wurden auf unbestimmte Zeit verschoben und leider konnte René auch keine neuen Hochzeitspaare kennen lernen. Trotz dieser herausfordernden Zeiten würde es René nie einfallen, sein Geschäft aufzugeben oder sich wünschen, etwas anderes zu machen. Als kleiner Bub hatte er bereits vieles, das ihm in die Finger kam, zu einem Schmuck umfunktioniert oder bestehende Objekte noch verschönert. Eine Schnupperlehre als Goldschmied zu finden war vor 35 Jahren genauso
schwierig wie es heute ist. René absolvierte einige Schnuppertage in einer Silberschmiede. Die Arbeiten entsprachen nicht seinen Vorstellungen, da Silberschmiede grössere Produkte wie Gefässe, Bestecke und Schüsseln oder auch die sakralen Geräte für Kirchen herstellen. Er wusste damals schon, dass er lieber Schmuckstücke anfertigen wollte, die getragen werden können und täglich Freude bereiten. Dank seines Netzwerks konnte René eine Schnupperlehre in einer kleinen Goldschmiede absolvieren. Es war genau das Richtige und er konnte kurze Zeit später die Lehre am gleichen Ort starten.
«Ich liebe es, mit den Händen Schmuckstücke zu entwerfen, die einmalig und beständig sind.»
Der Schritt in die Selbstständigkeit
Im Alter von 30 Jahren hatte sich René an der Goliathgasse 33 in St. Gallen selbstständig gemacht. Nach 12 Jahren folgte der Umzug an die Goliathgasse 3, wo er inzwischen schon seit 12 Jahren kreativ ist. Aktuell beschäftigt er einen Mitarbeitenden im 40%-Pensum und eine Lernende. «Jeder ambitionierte Goldschmied sollte das Ziel haben, seine eigenen Werke zu kreieren», so René. Der Schritt in die Selbstständigkeit als Goldschmied kann man relativ schnell und einfach bewerkstelligen: Das passende Werkzeug, Material und eine Werkstatt ist alles, was man dazu benötigt.

Der Macher für die individuellen Wünsche
«Als Macher und eher weniger ein Verkäufer», wie René sich selbst beschreibt, fertigt er über 90 % seiner Aufträge individuell für seine Kundschaft an. Mal bestehen schon konkrete Vorstellungen, mal muss er mit seinen Kundinnen und Kunden das gewünschte Ergebnis von Grund auf erarbeiten. Aber gerade das schätzt er so an seinem Beruf. «Das Beraten und Herausfinden, was sich die Kundinnen und Kunden wünschen und was zu ihnen passt, die eigentliche Herstellung und schlussendlich die Übergabe.»
«Das Beraten und Herausfinden, was sich die Kundinnen und Kunden wünschen und was zu ihnen passt, die eigentliche Herstellung und schlussendlich die Übergabe.»
Das zufriedene Lächeln auf den Gesichtern oder die Aussage, es sei noch viel schöner geworden als in der Vorstellung, erzeugt ein tolles Gefühl. Die Kundinnen und Kunden haben auch die Möglichkeit zwischendurch im Atelier vorbei zu schauen, um die Entstehung des Schmuckstückes mitzuverfolgen und eventuelle Änderungswünsche anbringen zu können. Kürzlich durfte René einen sehr schönen Auftrag für eine Kundin, die ein lokales Geschäft unterstützen wollte, ausführen. Aufgrund der aktuellen Lage war die Kundin sehr gefordert und wollte sich deshalb etwas gönnen. Ein einmaliges und speziell für die Kundin angefertigtes Schmuckstück aus einem kleinen lokalen Geschäft, das sind berührende Momente für René und so erlebte es auch die Kundin.

Mehr Zeit für Sport
Der erste Shutdown hatte für René trotz geschlossenem Geschäft sein Gutes. «Ich habe viel mehr Sport gemacht und habe die vermehrte Familienzeit sehr genossen.» Egal ob für die Skiausrüstung, seine Laufschuhe oder sein Mountainbike, bei Pais Sport wird er immer fündig. René schätzt nicht nur das engagierte Team, sondern auch die fundierte Beratung. Und er spürt bei der Beratung die gleiche Begeisterung, die ihn in seinem Job auch antreibt.
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